dulden

dulden

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dul|den ['dʊldn̩], duldete, geduldet:
1. <itr.; hat [Schweres, Schreckliches] über sich ergehen lassen, mit Gelassenheit ertragen:
standhaft, still dulden; dulden, ohne zu klagen; Not und Verfolgung dulden.
Syn.: aushalten, durchmachen, durchstehen, erdulden, mitmachen (ugs.).
2. <tr.; hat
a) [aus Nachsicht] fortbestehen, gelten lassen, ohne ernsthaften Widerspruch einzulegen oder Maßnahmen dagegen zu ergreifen:
keinen Widerspruch dulden; Ausnahmen werden geduldet; ich dulde nicht, dass du weggehst.
Syn.: absegnen (ugs.), akzeptieren, bewilligen, billigen, erlauben, genehmigen, geschehen lassen, gestatten, tolerieren, zulassen.
b) (jmdn.) an einem bestimmten Ort leben, sich aufhalten lassen:
sie duldeten ihn nicht in ihrer Mitte; wir sind hier nur geduldet.

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dụl|den 〈V.; hat
I 〈V. intr.; geh.〉 still leiden ● er duldet schweigend, standhaft
II 〈V. tr.〉
1. ertragen, erdulden (Schmerzen)
2. Nachsicht üben mit, nichts einwenden gegen
3. erlauben, zulassen
● ich dulde es nicht, dass ...; die Sache duldet keinen Aufschub; ich kann dein Betragen nicht länger \dulden; er duldet keinen Widerspruch
[<ahd. dulten <germ. *duldjan;Geduld]

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dụl|den <sw. V.; hat [mhd., ahd. dulten, zu ahd. (gi)dult, Geduld]:
1.
a) aus Nachsicht fortbestehen lassen, ohne ernsthaften Widerspruch einzulegen od. bestimmte Gegenmaßnahmen zu ergreifen; zulassen, gelten lassen:
etw. stillschweigend d.;
keinen Widerspruch d.;
Ausnahmen werden nicht geduldet;
b) das Vorhandensein einer Sache od. die Anwesenheit einer Person an einem Ort gestatten:
sie duldete ihren Verwandten nicht in ihrem Haus;
wir sind hier nur geduldet (eigentlich nicht gern gesehen).
2. (geh.) etw. Schweres od. Schreckliches mit Gelassenheit ertragen:
standhaft, still, ergeben d.;
er duldet, ohne zu klagen.

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dụl|den <sw. V.; hat [mhd., ahd. dulten, zu ahd. (gi)dult, ↑Geduld]: 1. a) aus Nachsicht fortbestehen lassen, ohne ernsthaften Widerspruch einzulegen od. bestimmte Gegenmaßnahmen zu ergreifen; zulassen, gelten lassen: etwas stillschweigend d.; keinen Widerspruch d.; Eine Pflichtverletzung ist das, die auch die schwächste Regierung nicht d. würde (St. Zweig, Fouché 148); Die Gruppe ... duldet nur geringe Abweichungen der individuellen Beurteilungen von der Norm (Hofstätter, Gruppendynamik 125); Ausnahmen werden nicht geduldet; ich dulde nicht, dass du weggehst; b) das Vorhandensein einer Sache od. die Anwesenheit einer Person an einem Ort gestatten: Sie duldete nicht seine Hand auf ihrer Schulter (Frisch, Stiller 274); Im Juni des gleichen Jahres weigerte er sich, die neun US-Jagdbomber-Staffeln ... auf französischem Boden zu d. (Dönhoff, Ära 129); sie duldete ihren Verwandten nicht in ihrem Haus; gewohnheitsmäßig ... duldeten sie ihn in ihrer Mitte (Th. Mann, Tod 18); wir sind hier nur geduldet (eigentlich nicht gern gesehen). 2. (geh.) a) etw. Schweres od. Schreckliches mit Gelassenheit ertragen: standhaft, still, ergeben d.; Heute verspürte er keinen Zorn mehr in sich; er duldete stumm und fühlte sich unbehaglich (Kirst, Aufruhr 64); er duldet, ohne zu klagen; b) (seltener) erdulden: sie musste viel Leid d.; ∙ 3. nicht weggehen lassen, ↑halten (4 a): Es duldete meinen Vater jedoch nicht lange auf diesem ruhigen Posten (C. F. Meyer, Amulett 6).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • dulden — ↑tolerieren …   Das große Fremdwörterbuch

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